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Ines Bruckschen
02-01-2018 14:19

Buchtipp: „Zündstoff für Andersdenker“

Wer die Zukunft mitgestalten und neue Produkte, Technologien oder Dienstleistungen entwickeln möchte, der muss querdenken und manchmal anders handeln als andere. Wie man sein Denken weiterentwickelt, aus Routinen ausbricht und andere mitreißt, das erklärt das Autorenduo Anja Förster & Peter Kreuz in seinem neuen Buch sehr kurzweilig.

Es ist kein aufwendig strukturiertes Grundsatzwerk, sondern eine poppige Zusammenstellung guter Geschichten und anschaulicher Beispiele, die sich am besten häppchenweise lesen lassen. Die Autoren provozieren nach Herzenslust („Es gibt schon genug Schafe, die der Herde folgen“) und machen mit ihrem frechen Stil richtig Spaß. Die meisten Texte sind schon mal im Wirtschaftsmagazin CAPITAL oder im Blog von Förster & Kreuz erschienen, aber die Reihenfolge ist schlüssig und lässt beim Lesen Seite für Seite den Willen wachsen: Ich will Vielfalt und Variation, ich will mich lebendig fühlen!

Außergewöhnliche Grafik

Pink, Gelb, Schwarz und Weiß – das ist das Farbspektrum des ganzen Buches. Der Stil ist eine Mischung aus Popart und Comic, und das funktioniert. Einziges Manko ist das Verhältnis von Text und Umfang. Durch das extrem großzügige Layout und die doch sehr große Schrift gibt es viel Weißraum, so findet auf den gut 170 Seiten ein bisschen wenig Text Platz. 

Ein Beispiel

Eines Morgens kam George Dantzig zu spät zur Statistik-Vorlesung. Er studierte Mathematik an der Universität von Kalifornien in Berkeley. An der Tafel sah er zwei Aufgaben, die der Professor dort notiert hatte. Er hielt sie für die Hausaufgaben. Doch noch während er sie abschrieb stöhnte er innerlich: Diese Aufgaben waren ganz schön schwer!

Und tatsächlich, er mühte sich einige Tage lang ab, bevor er die Lösungen gefunden hatte und sie dem Professor gab. Kurz darauf erfuhr er, warum der Professor so große Augen gemacht hatte: Es waren gar keine Hausaufgaben gewesen, sondern zwei bis dahin unbewiesene Thesen der Statistik. Mit anderen Worten: Die Aufgaben galten als unlösbar.

Förster und Kreuz schreiben, sie wüssten nicht, ob Dantzig die Aufgabe auch hätte lösen können, wenn er von ihrer „Unlösbarkeit“ gehört hätte. „Was wir aber wissen: Bei den meisten Menschen würde die Kenntnis darüber, dass eine Aufgabe als unlösbar gilt, die Reaktion auslösen, es gar nicht erst zu versuchen.“ Dann ist es natürlich schwierig, Besonderes zu erreichen.

Fazit

Die Autoren schreiben sehr klug, frech und unterhaltsam – wie immer. Wer regelmäßig den einen oder anderen ihrer Tipps beherzigt, wird sich Schritt für Schritt zum Andersdenker entwickeln. Und damit selbst zum Motor für Veränderung.

Anja Förster & Peter Kreuz: „Zündstoff für Andersdenker“, 173 Seiten, Murmann Publishers, 24,90 Euro

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