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Ines Bruckschen
09-06-2020 11:56

Was ist Job Crafting? Neue Erfolgsstrategien für die HR!

Während die Vorgänger ordentlich feiern, reisen und Tage der offenen Tür besuchen konnten, muss der Abi-Jahrgang 2020 improvisieren. Social Distancing wird noch eine ganze Weile dafür sorgen, dass Vorlesungen und Studierendenbetreuung nur digital stattfinden. Was man dennoch tun kann, um den richtigen Studiengang für sich zu finden.

So viele Studiengänge und Möglichkeiten ... Viele fühlen sich erschlagen von dem großen Angebot und von der Herausforderung, jetzt eine Entscheidung treffen zu müssen, die ihre ganze Zukunft entscheidet. Und das auch noch, ohne sich wenigstens die Hochschulen vorher anschauen zu können oder in Vorlesungen reinzuhören, um einen Eindruck zu bekommen.  

Zunächst mal: So entscheidend ist dieser erste Schritt auch wieder nicht – man kann ruhig ein bisschen Druck aus dieser Phase nehmen. Digitalisierung und Globalisierung verändern die Arbeitswelt gerade umfassend. Und Krisen wie die aktuelle Pandemie verstärken das natürlich noch.

Früher war das weit verbreitete Karrieremodell die sogenannte Schornsteinkarriere: Man fing unten an und blieb dauerhaft in einem Fachbereich, etwa Finanzen oder Personal. Schrittweise ging es dann nach oben – oder eben nicht.

So läuft es nicht mehr, heute reden Arbeitsmarktexperten von „Mosaikkarrieren“: Hier bildet jeder Ausbildungs- und Arbeitsschritt einen Mosaikstein, der auf den anderen aufbaut oder das bestehende Bild erweitert. Bei der Studienwahl geht es also nicht ums ganze Leben, sondern um einen der ersten Mosaiksteine.

 

Wie plant man eine Mosaikkarriere?

Eine solide Basis kann man beim Studienorientierungs-Coaching legen. Dabei durchläuft man zusammen mit dem Coach fünf Stationen:

  1. Standort bestimmen

Hier wird erst mal alles zusammengetragen, was da ist. Dann hat man nämlich beim nächsten Karriereschritt nur noch die halbe Arbeit und kann auf dem aufbauen, was man bereits herausgefunden habt. Dabei geht es unter anderem um:

  • Wünsche: Was würde ich studieren, wenn es keinerlei Einschränkungen gäbe? Keinen NC, keine Ängste, keine Bedenken von außen, unbeschränkt Geld und Zeit ...?
  • Interessen: Was interessiert mich wirklich? Welche Filme oder Serien schaue ich, was lese ich gerne, was mache ich in meiner Freizeit und welches Interesse bemerkt man sofort, wenn man in mein Zimmer kommt?
  • Welche Branchen finde ich spannend? Die größten Branchen beziehen sich auf die Themen Gesundheit, Umwelt, Mobilität, Städte von morgen, Ernährung, Bildung & Erziehung, Medien & Kommunikation, Finanzen, Sport & Freizeit sowie Mode & Kosmetik.
  • Stärken: Was kann ich besser als andere? Wann habe ich mich zuletzt erfolgreich gefühlt und was habe ich in dieser Situation für den Erfolg getan? Wenn ich mit Freunden auf einer einsamen Insel stranden würde, welche Aufgabe würde ich übernehmen, um das Leben zu organisieren?
  • Werte: Was erwarte ich von meinem späteren Beruf? Mit welchen bzw. für welche Menschen möchte ich arbeiten? An welchen Orten möchte ich arbeiten? Welches Verhalten ist mir wichtig?

 

  1. Fokussieren

In der Sammelphase kommt in der Regel viel zusammen. Deshalb schaut man danach zusammen mit dem Coach auf die Ergebnisse und heraus, was davon wirklich wichtig für den künftigen Beruf sein soll.

 

  1. Job-Ideen ableiten und kombinieren

Über Kreativitätstechniken werden ganz viele Optionen überlegt, was man beruflich alles machen könnte, woran man Freude hätte oder was zu den eigenen Werten und Wünschen passen würde. Getreu dem Motto des US-amerikanischen Chemie-Nobelpreisträgers Linus Pauling: „The best way to get a good idea is to have a lot of ideas.” Allein all diese Möglichkeiten zu sehen, erleichtert oft ungemein.

 

  1. Optionen prüfen

Jetzt schaut man zusammen mit dem Coach, mit welchen Studiengängen man diese Berufe ausüben kann, und startet eine intensive Recherche. Dazu gehört auch, digitale Info-Möglichkeiten zu nutzen, um einen Eindruck von Hochschulen und Studiengängen zu bekommen. Schließlich wird geprüft, welche Studiengänge am besten den vorher erarbeiteten Kriterien entsprechen. Und welche offenen Fragen unbedingt noch geklärt werden müssen.

 

  1. Planen

Zum Schluss wird der Weg bis zum erfolgreichen Studium in viele kleine Teilschritte zerlegt:

  • Was ist alles noch zu prüfen und zu tun? Wann?
  • Was könnte im Weg stehen und wie überwindet man das Hindernis?
  • Was hilft und unterstützt?

 

Bis schließlich ein ausführlicher Maßnahmenplan vorliegt und der ganze Weg deutlicher einfacher aussieht als vorher gedacht – garantiert!

 

Bild: Javier Allegue Barros on Unsplash

Quellen: Amy Wrzesnieswki / Jane E. Dutton, University of Michigan 2001;
Hannes Zacher, Universität Leipzig 2017

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