Wie offen wollen wir sein?
Gefühle haben im Job nichts verloren? Sehe ich anders. Viele Konflikte oder Hürden entstehen, weil wir oder unser Gegenüber mit viel Energie ein Gefühl wegdrücken. Wir wollen ja professionell bleiben. Wie schön wäre eine Arbeitswelt, in der wir darüber sprechen könnten, was uns aufstößt. Und damit Unstimmigkeiten schneller aus dem Weg räumen könnten.
Das fällt den meisten von uns aber nicht so leicht. Als mich meine gute Freundin Monika Goetsch fragte, ob ich in einem Interview mit ihr bereit wäre, auch über meine persönlichen Tiefpunkte zu sprechen, sagte ich erst mal sofort ja. Gute Gelegenheit, dachte ich, auch Werbung für unser Buch „Der Resilienzfaktor“ zu machen, indem ich erzähle, dass ich genauso meine Täler im Leben habe und mit mir ringen muss, bevor es wieder bergauf geht.
Als das Interview fertig war, wurde ich doch unsicher. Habe ich zu viel erzählt? Und mich damit unprofessionell verhalten? Sehr berührt haben mich die sehr schönen und positiven Rückmeldungen, die ich dann erhalten habe. „Das hat mich wirklich berührt und nehme ganz viel für mich persönlich daraus mit“ oder „Das tut so gut, nachdem es so viel Blabla gibt“ bis hin zu „Du hast mein Herz berührt, als du gesagt hat: Wenn die Menschen besser miteinander in Verbindung wären, dann wäre auch die Unternehmenswelt eine andere“.
Im Coaching gelingt es uns ebenfalls, einen Zugang zu unseren Gefühlen zu finden. Und dann funktioniert es auf einmal, ein hartnäckig ungünstiges Verhalten doch zu verändern. Für mich als Coach sind das die schönsten Momente ✨.
Hier geht’s zum Interview: https://www.youtube.com/watch?v=-I8z2J89sqM